Komponisten

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In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts haben zwei berühmte Komponisten an St. Maximilian gewirkt, nämlich Felix Mendelssohn-Bartholdy und Robert Schumann - der eine brilliant, der andere nicht weniger genial, aber eher glücklos. Im März des Jahres 1833 erreichte Mendelssohn-Bartholdy, damals 24jährig, der ehrenvolle Ruf, am 26. und 27. Mai 1833 in Düsseldorf das 15. niederrheinische Musikfest zu leiten. Es wurde für ihn zu einem unvergleichlichen Triumph. Dieser verhalf ihm zu einem Angebot zur Leitung der Düsseldorfer Kirchenmusik an St. Max, des Musikvereins sowie zur Veranstaltung mehrerer Konzerte. Mendelssohn durchstöberte die Bibliotheken von Elberfeld, Bonn und Köln nach brauchbarer Kirchenmusik und kehrte zurück mit vergessenen Kompositionen von Palestrina, Allegri, Lotti, Pergolesi und von Orlando di Lasso. Aber auch Händel und Bach führte er bei uns in der Maxkirche auf. Aus einem Brief Mendelssohns an einen Londoner Freund: “Der Aufenthalt hier ist mir ganz ungemein angenehm... Das Nest ist prächtig klein, dass man sich fortwährend wie in der Stube vorkommt; und doch fehlt nichts: eine Oper, ein Singverein, ein Orchester, eine Kirchenmusik, ein Publikum, sogar eine Opposition,...alles ist da und amüsiert mich prächtig.” Über sein erstes Hochamt in der Maxkirche berichtet er seiner Schwester Fanny am 26. Oktober 1833: “Meine Lebensgeschichte der letzten Wochen ist lang und lustig. Sonntag, am Tag Maximilian, war meine erste Messe; der Chor war vollgepfropft mit Sängern und Sängerinnen, die ganze Kirche mit grünen Zweigen und Teppichen aufgeputzt; der Organist quintulierte fürchterlich auf und ab; die Messe von Haydn war skandalös lustig, indes das Ganze doch leidlich." Nach einem glänzenden Abschiedskonzert verließ Mendelssohn-Bartholdy Düsseldorf und die Maxkirche und traf am 30. August 1835 in Leipzig ein, wo er sein grandioses Tun fortsetzte. Er blieb Düsseldorf bis 1842 als Gastdirigent verbunden.

Die Zeit um die Jahrhundertmitte ist im Musikleben der Stadt Düsseldorf die Zeit der Tragödie des genialen Musikers Robert Schumann (1810-1856) gewesen. Robert Schumanns Tätigkeit in Düsseldorf, die er als Nachfolger Ferdinand Hillers 1850 antrat, stand unter keinem so guten Stern, wie die Mendelssohns. Am 2. September kam Robert Schumann mit seiner Familie in Düsseldorf an. Fortan war er Städtischer Musikdirektor und leitete somit auch die Kirchenmusik an St. Max. In dieser Zeit schrieb Schumann die Missa sacra und das Requiem in Des-Dur. Zum erstenmal vertont Schumann, wahrscheinlich angeregt durch seine kirchenmusikalischen Aktivitäten, lateinische Texte und komponiert katholische Kirchenmusik in ihrer strengsten Form. In St. Max begannen am 24. September 1850 die Proben für sein erstes großes Hochamt zum Patronatsfest am 13. Oktober 1850. Insgesamt fünf Proben benötigte Schumann für die Einstudierung der Messe in C-Dur op. 86 von Ludwig van Beethoven. Doch schon in seiner zweiten Saison setzte Kritik an Schumanns Arbeit ein, welche die Auswahl der Werke und auch die Art seines Dirigierens betraf. Da Schumann auch noch zeitweise wegen Erkrankungen ausfiel, verstärkte sich die Kritik, die auch von wohlmeinenden Vorstandsmitgliedern des Musikvereins und dem damaligen Regierungspräsidenten v. Massenbach nicht mehr unterdrückt werden konnte. 1853 kam es zum endgültigen Zerwürfnis mit dem Städt. Musikverein; die Gemeinde fühlte sich brüskiert. Der kranke Komponist war den Schwierigkeiten schließlich nicht mehr gewachsen. In der Absicht Selbstmord zu begehen, stürzte er sich am 27. Februar 1854 von der Schiffbrücke in den Rhein, wurde gerettet und in die Privatheilanstalt von Dr. Richarz nach Endenich bei Bonn gebracht, wo er am 29. Juli 1856 verstorben ist.
tn

 

Quellen: